Shit happens

So viel Schaden kann ein einziges Staubkorn auf einer Lackfolie anrichten. (Ja, die horizontalen Linien sind die Plattenrille.)

So viel Schaden kann ein einziges Staubkorn auf einer Lackfolie anrichten. (Ja, die horizontalen Linien sind die Plattenrille.)

Murphys Gesetz besagt: Wenn irgend etwas schiefgehen kann, dann wird es auch. (Und dass etwas faul ist im Staate Dänemark, wusste auch schon Shakespeare.)

Zwölf ist nicht genug

Das Presswerk hatte Ende Mai Besuch von Murphy. In der Folge müssen wir die Tatsache akzeptieren, dass die 12 Stamper (Pressmatrizen auf Denglisch), die wir für A Soulful Journey herstellen liessen, nicht ausreichen. Bei weitem nicht: Stamper A1 und B1 entwickelten nach etwa 70 LPs Ticks und Tacks – viel zu früh. Stamper A2 fiel mit einem lauten Bump negativ auf. Bei Stamper A3 entstand nach 40 LPs ein Haarriss. Stamper C1 wurde zum Tic Toc-Monster. C2 und C3 machten schlapp nach 250 respektive 134 LPs. 250 LPs schaffte auch Stamper D2, während D1 wie alle 1er einen Tick entwickelte. Und mehrere Tack.

Zum besseren Verständnis

Die Erfahrungswerte von Nordsø, unserem Presswerk an der Nordsee in der Nähe von Kopenhagen, waren bislang, dass man mit einem One-Step-Stamper gegen 800 LPs pressen kann. Wobei allerdings die Pressqualität nach etwa 650 LPs anfängt nachzulassen. Also haben wir für unsere 950 LPs die Anzahl LPs pro Stamper auf 500 limitiert. Und weil Murphy überall seine Finger mit im Spiel hat, haben wir zur Sicherheit von jeder LP-Seite noch einen Reserve-Stamper produziert.

Zu wenig, viel zu wenig.

Pressfähig sind also nur noch zwei B- und ein C-Stamper. Da wir Ihnen (und uns) erstklassige Qualität versprechen, beissen wir in den sauren Apfel. Und beginnen wieder bei Null. Adi Flück von Centraldubs in Bern wird uns alle vier LP-Seiten in dreifacher Ausführung neu schneiden. Ergibt summa summarum 12 neue Stamper.

Und weil das Mastering voll analog erfolgt und nicht automatisiert ist, bedeutet das: Jeder Stamper ist im Grunde genommen ein Unikat, denn alle Korrekturen, Filtereinstellungen, Lautstärkeanpassungen, Vinyl-spezifische Filter und so weiter werden in Echtzeit vorgenommen. Da geht schnell einmal ein Tag drauf für vier LP-Seiten…

Dann gehen die Lackfolien mit Über-Nacht-Express zum Galvanisierbetrieb in Holland, wo sie hoffentlich unbeschädigt ankommen und sofort ins Nickelbad müssen. Denn je wärmer die Temperaturen, desto weicher (und empfindlicher) der Lack. Und hoffentlich ist Murphy anderweitig beschäftigt, wenn die Stamper ab den Lackfolien gezogen werden. Und hoffentlich ist dann doch nichts faul im Staate Dänemark, wenn Nordsø einen neuen Anlauf unternimmt.

Für Sie hat das Konsequenzen

Erstens müssen Sie sich noch etwas länger gedulden. Und zweitens steht in der Auslaufzone nicht A1 oder B3 — LP Nummer 001/950 wird die Stampercodes A4/B4/C4/D4 tragen. Und Nummer 950/950 voraussichtlich A5/B5/C5/D5. Sollte auf bei LP 950/950 in den Auslaufzonen A6, B6, C6 und D6 stehen – dann wissen Sie, dass Sie und wir Glück hatten.

Und kein shit gehappened ist.

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Die erste von allen ist da!

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